Zur Bedeutung von Fremdsprachen und interkultureller Kompetenz im Hotel- und Gastronomiegewerbe

Menschen, die im gastronomischen Gewerbe oder im Hotel arbeiten, müssen für diese Jobs mannigfaltige Fähigkeiten mitbringen. Neben dem fachlichen Können und der Bereitschaft, offen auf andere Menschen zuzugehen, spielen die sogenannten „Soft Skills“ besonders im Zeitalter der digitalen Welt eine bedeutende Rolle. Fremdsprachen sind in dieser Branche unverzichtbar, denn nicht jeder Reisende spricht Deutsch. Je mehr Fremdsprachen die Mitarbeiter beherrschen, desto besser. 
 

Englisch ist für die Mitarbeiter im Gastgewerbe ein Muss – inklusive „Spezialwortschatz“

Hotels und gastronomische Betriebe sind laut einer Studie weit mehr als ein bloßer wirtschaftlicher Faktor. Ein gastronomisches Unternehmen oder ein Hotel gestaltet die Region attraktiver und fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Diese Orte fungieren als Begegnungsstätten für Menschen aller Nationen. Hier treffen sich die Leute aus aller Herren Länder, um ihre Freizeit gemeinsam zu gestalten und die eigene oder eine fremde Kultur besser kennenzulernen. Kommunikation ist ein ganz wichtiger Faktor, da sie auf verbaler und nonverbaler Ebene stattfindet. Nicht immer verstehen sich die Gäste untereinander, doch können sie sich bei allen Anliegen guten Gewissens an die Mitarbeiter wenden. So kommt ein Angestellter, der in einem Hotel oder in einem Restaurant arbeitet, beinahe täglich mit Menschen aus anderen Ländern in Kontakt. Um mit ihnen zu kommunizieren, reicht es nicht aus, die deutsche Sprache perfekt zu sprechen. Englisch ist gefragt, denn diese Weltsprache beherrscht fast jeder Reisende zumindest auf einem rudimentären Niveau. Für diese Branche sollten sich die Mitarbeiter einen speziellen Wortschatz aneignen, um die fachlichen Kenntnisse mit der Sprache in Einklang zu bringen. Zu den wichtigsten Begriffen der englischen Sprache, die in Hotels und Restaurants gefragt sind, gehören „buchen / ausgebucht“ (to book / fullbooked), „angenehm“ (comfortable), „empfehlen“ (to recommend), „bestellen“ (to order), Haupt- und Nebensaison (peak season / low season) und „Speisekarte“ (menu).

 

Französisch als bedeutende kulturelle Sprache 
  

Nur 18 Prozent der Deutschen, die an einer Umfrage teilnahmen, gaben an, die französische Sprache gut zu sprechen und zu verstehen. Heutzutage ist es einfach, online die „Sprache der Liebe“ zu erlernen. Babbel bietet einen interaktiven Französisch für Anfänger Kurs an, der sich für Interessierte aus guten Gründen lohnt. Einerseits kann es für Menschen, die viel in Frankreich unterwegs sind, vorteilhaft sein, die französische Sprache zu beherrschen. Die Franzosen sprechen ihre Sprache mehr als gern und zeigen sich oft unwillig, mit ausländischen Menschen Englisch zu sprechen. Für Mitarbeiter in Hotels und der Gastronomie sprechen berufliche Gründe dafür, gut oder fließend auf Französisch zu kommunizieren: Rund 260 Millionen Menschen auf der ganzen Welt unterhalten sich in französischer Sprache. In mehr als 70 Staaten gehört Französisch zu den offiziellen Landessprachen. Studien zufolge könnte diese Sprache bis zum Jahr 2050 zur weltweit meist gesprochenen Sprache „aufsteigen“, da jedes Jahr mehr als 750.000 Menschen die Sprache neu erlernen. Viele Menschen fühlen sich vom schönen und besonderen Klang der französischen Sprache angezogen. Darüber hinaus sprechen viele Diplomaten und internationale Organisationen Französisch – darunter die Uno, die Zentren von UNESCO, die NATO oder das internationale Rote Kreuz. Menschen, die Französisch lernen, haben einen weiteren Vorteil: Ihnen fällt es leichter, andere romanische Sprachen wie beispielsweise Spanisch oder Italienisch zu lernen.

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Für Kellner und andere Personen in der Gastronomie zahlt sich interkulturelle Kompetenz aus. 

Warum es sich lohnt, die (sprachlichen) interkulturellen Kompetenzen der Mitarbeiter zu fördern 

Es gibt simple und gute Gründe, weshalb ein Arbeitgeber seine Mitarbeiter schulen und fördern sollte, was Fremdsprachen angeht. Gleich, ob es sich um den Keller, die Rezeptionistin oder das Zimmermädchen handelt: Die Kunden sind wesentlich zufriedener, wenn sie das Gefühl haben, verstanden zu werden. Sie kommen gern wieder oder zahlen den Angestellten ein üppiges Trinkgeld. Wichtig ist in dieser Hinsicht, die Mitarbeiter zum lebenslangen Lernen zu animieren. Motivierte Mitarbeiter zeigen sich leistungsfreudiger und sind ihrer Arbeit gegenüber positiver eingestellt. Nach der zusätzlichen Weiterbildung könnten Arbeitgeber beispielsweise eine Gehaltserhöhung in Aussicht stellen, welche die Mitarbeiter an das Unternehmen bindet. Die Sprache allein reicht wiederum nicht aus, es kommt außerdem auf die interkulturelle Kompetenz an. Mitarbeiter, die interkulturell kompetent eingestellt sind, zeigen Empathie, Mitgefühl und Verständnis für Menschen, die eine andere kulturelle Herkunft aufweisen. Sie verstehen und respektieren die Kultur der anderen, ohne diese subjektiv zu bewerten. Es ist wichtig, die kompetenten Fähigkeiten nicht „nebenbei“ vermitteln zu wollen. Hierfür eignen sich spezielle Seminare, die für allem für folgende Berufsgruppen hilfreich sind:  

  • Rezeptionisten
  • Portiers
  • Chauffeure
  • Hotelmanager
  • Köche und Küchenchefs
  • Kellner
  • Bar- und Restaurantpersonal

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Auch als Alleinreisender nicht einsam: Gäste, die sich (verbal) verstanden fühlen, kommen gerne wieder.  

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten stehen den Mitarbeitern offen? 

Es gibt für Hotel- und Gastronomieangestellte verschiedene Möglichkeiten, sich sprachentechnisch gezielt weiterzubilden. Zunächst kann es sinnvoll sein, sich einen Überblick zu den weltweiten Sprachen zu verschaffen, um anschließend zu entscheiden, für welche Sprache es sich lohnt, erneut die Schulbank zu drücken. Der Babbel Artikel „Wie viele Sprachen gibt es auf der Welt“ hilft interessierten Mitarbeitern, einen Einstieg zu finden und tiefer in die sprachliche Vielfalt einzutauchen. Eine weitere Möglichkeit ist es, einen Fernstudienkurs oder ein mehrtägiges Präsenzstudium in der gewünschten Fremdsprache zu belegen. Es gibt verschiedene Anbieter, die spezielle Programme für Fachmänner und -frauen aus der Hotel-und Gastrobranche offerieren. Die Kursinhalte sollten möglichst fachspezifisch gewählt werden. Idealerweise lernen die Angestellten, die Gäste in der gewünschten Fremdsprache zu begrüßen, ihnen Auskünfte zu erteilen und auf die Wünsche der Gäste einzugehen. Preislich sollten die Mitarbeiter einige hundert Euro einplanen, je nachdem, ob es sich um einen Grundlagen- oder Intensivkurs handelt. Ist der Arbeitgeber nicht gewillt, die Weiterbildung finanziell zu tragen, gibt es spezielle Bildungsgutscheine, die von vielen Trägern anerkannt werden. 

  

Die erworbenen Kenntnisse in der Praxis festigen 

Eine Sprache lernt ein Mensch am schnellsten, indem er sie spricht. In der Praxis gestaltet sich dies einfacher als in einem abgeschotteten Kursraum. Frische Absolventen oder erfahrene Mitarbeiter, die ohnehin erwägen, den Arbeitgeber zu wechseln, könnten eine Fremdsprache in einem internationalen Arbeitsumfeld erlernen. Es gibt einige Unternehmen die internationale „Recruting Days“ veranstalten und auf einschlägigen Karrieremessen neue Mitarbeiter suchen. So sollen beispielsweise bis zum Jahr 2022 rund 100.000 neue Crew-Mitglieder die internationalen Reedereien im Service-Bereich verstärken. Auch Quereinsteiger oder bisher eher regional tätige Angestellte, die gerne in einem internationalen Arbeitsumfeld tätig sein möchten, sind als Bewerber herzlich willkommen. 
  

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